Vienna is calling - 100% analog


Als es darum ging, für den nächsten Städte-Trip nach Wien zusammen zu packen und dabei möglichst leicht unterwegs zu sein, fiel mein Blick auf meine bereit gelegte Kameraausrüstung: DSLM, Standart-Zoom, Tele-Objektiv, Ultra-Weitwinkel-Objektiv usw., dabei wurde mir schnell klar, nein, das kannst und willst du dieses mal nicht alles mitschleppen.

 

So wurde überlegt, was von dem ganzen Equipment wohl am ehesten zu Hause bleiben kann, bis ich auf den Gedanken gekommen bin, etwas für mich ganz neues auszuprobieren: 

 

Der Trip wird komplett analog auf Film fotografiert, 

die Digitalkamera bleibt zu Hause. 

 

Die analoge Fotografie begleitet mich schon seit ich begonnen habe mich mit der Fotografie als solches zu beschäftigen, bisher allerdings meist als experimentelle Ergänzung für besondere Projekte. Jetzt sollte es die Dokumentation eines kompletten Wochenendes alleinig auf Film werden.

Analoge 35mm Kamera Minolta XD7 mit aufgesetzem 28mm Objektiv samt Sonnenblende auf dem Tisch eines Zugabteils.
Minolta XD7 mit 28mm Objektiv und Sonnenblende

 

 

 

 

 

 

 


Welche Kamera / welcher Film?

Als nächstes galt es die Entscheidung zu treffen, welche Kamera mit auf die Reise gehen und, fast wichtiger noch, welcher Film sollte eingelegt werden.

 

Welche Kamera?

Beim Blick auf meine analogen Kameras fiel die Wahl direkt auf eine Minolta XD7, welche mir schon vor einigen Jahren zugelaufen ist und mit der ich schon einige Schwarz-Weiß-Filme zu meiner Zufriedenheit belichtet hatte. 

 

Die Minolta XD7 ist kompakt, bietet dank integriertem Belichtungsmesser, Blenden- und Zeitautomatik (insgeheim auch eine Programm-Automatik), einem Selbstauslöser sowie einem besonders großen Sucherbild genug Helferlein, um auch spontane Szenen auf den Straßen der Stadt einfangen zu können.

Verkomplettiert wurde die Kamera auf dem Trip gar durch zwei Minolta Objektive: ein MD 28mm f3,5 als Standart-Weitwinkel und ein MD 135mm f2,8 als mittleres Tele. 

 

Welcher Film?

Bei der Wahl des Films sollte es auf jeden Fall ein Farbfilm werden. Das Wetter war für die kommenden Tage hervorragend gemeldet und das kräftige Frühlingsgrün hatte Einzug gehalten, welches auch entsprechend eingefangen werden sollte. So fiel hier die Entscheidung auf zwei Rollen Fuji Pro400H Farbnegativfilm, welche bei mir noch in der Tiefkühltruhe auf ihren Einsatz gewartet hatten.

Belichtet werden sollte der 400er Film für ein zurückhaltenderes Korn und einen leichten Pastell-Look mit einer guten Blende mehr Licht. Bei der so gewählten Kombination sollte ich auf eine Vielzahl von Lichtsituationen vorbereitet sein, habe die Möglichkeit auch noch bei Sonnenschein ohne Filter etwas mit der Blende spielen zu können und habe dennoch auch Reserven für dunklere Szenen.

 

Das ganze Set wurde gar durch einen Kabelfernauslöser ergänzt, womit ich alles zusammen hatte, was für die kommenden Tage benötigt werden würde - die Reise konnte los gehen! 

Die Ergebnisse

Im Folgenden möchte ich euch gerne eine Auswahl von Aufnahmen zeigen, welche an diesen Tagen in Wien entstanden sind.

 

Ich hoffe die Bilder sprechen euch ebenso an wie mich! =)

Fazit

Auf einem rustikalen Tisch eines Wiener Kaffeehauses sind eine große Tasse Barista-Cappuccino mit einem Glas Wasser, sowie eine analoge 35mm Kamera Minolta XD7 zu sehen.
Auch in einem Wiener Kaffeehaus machte die Minolta eine gute Figur.

Während der drei Tage unterwegs in der Stadt füllten sich langsam aber stetig meine beiden mitgenommenen Filmrollen und bei der Suche nach passenden Motiven bemerkte ich, wie angenehm einmal wieder das Arbeiten mit der Minolta war.

Die Reduzierung auf lediglich (oder immerhin) zwei Brennweiten sowie die besondere Aufmerksamkeit auf Licht und Farben haben mich wesentlich aufmerksamer beim Fotografieren vorgehen lassen.  

 

Die Entwicklung der Filme im C41-Prozess sowie die Scan-Arbeiten überließ ich in diesem Fall einmal wieder dem Dienstleister meinfilmlab.de, welcher wie gewohnt eine hervorragende Qualität ablieferte.

 

Zwischenzeitlich hatte ich schon einmal kurz daran gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung war, nicht meinem gewohnten rein digitalen Workflow zu folgen, nachdem mir dann nach nicht einmal einer knappen Woche nach dem einsenden der Filme, erst die Scans und schließlich auch die Negative wieder zugegangen sind, war ich über meine Zweifel erhaben: es hat sich gelohnt!

 

Das besondere Gefühl beim Arbeiten mit der analogen Technik und der spezielle Bildeindruck gefallen mir derart, dass der nächste Städte-Trip wieder auf Film fotografiert wird, gern auch wieder mit der Minolta XD7 und den beiden Objektiven.

 

Lediglich bei der Wahl des Films werde ich mich Richtung Kodak umorientieren: zum einen gibt es den Fuji Pro400H aktuell quasi nirgends mehr im Fachhandel zu erwerben, zum anderen sind die Farben des Fuji für mein Empfinden etwas zu kühl, wobei mir die Rotwiedergabe überaus gefällt, so dass hier wohl ein Kodak Portra zum Einsatz kommen wird, dazu aber gern ein anderes mal mehr ;D 

Beste Grüße und immer gut Licht,

euer Christopher!

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